Bei einer Angel- und Erlebnistour mit Welsguide Peter Merkel, konnte Alex Kohlruss gleich drei Waller über 2,20 Meter im Rhein fangen.
Gerade jetzt im Frühjahr hat man die besten Chancen erfolgreich auf Wels zu fischen. Den in der Regel kann man davon ausgehen, dass bei steigenden Wassertemperaturen im Frühjahr (März, April, Mai) auch der Hunger der Welse ansteigt. In dieser kurzen Zeit frisst der Waller 60 Prozent der Nahrung die er im gesamten Jahr benötigt. Denn nur die stärksten und kräftigsten Exemplare können sich später im Juni in den Revierkämpfen behaupten, um sich erfolgreich fortpflanzen zu können.
Ich gehe meistens nach dem Schema F vor: Zuerst fische ich aktiv mit Hilfe des Wallerholzes vom treibenden Boot aus. Den mit Hilfe des Wallerholzes kann man in jedem Gewässer, in dem ein Wallerbestand existiert oder vermutet wird, innerhalb kürzester Zeit Kontakt mit den großen Räubern bekommen. Beim gekonnten Eintauchen des Holzes ins Wasser, gehen starke Druckwellen Richtung Gewässergrund. Diese nimmt der Waller über seine Seitenlinie und das Webersche Organ war und beginnt sofort aktiv in unmittelbarer Nähe der Druckwellen nach deren Herkunft zu suchen. Das Finden der Fische steht auch hier wie bei jeder anderen Angelart an erster Stelle. Im Rhein suche ich mir tiefe Löcher, Buhenköpfe, Bodenunebenheiten und Altarmköpfe aus und lasse mich über diese Spots mit dem Boot treiben. Die Altarmköpfe kann man besonders effektive befischen, den meist treibt das Boot hier mehrere Minuten im Kreis und dabei kann der ganzen Bereich der Altarmmündung befischt werden. Wenn nach fünf Minuten keine Fischaktivität auf dem Echolot zu verzeichnen ist, wechsle ich den Platz. Als Köder verwende ich einen Mix aus Tauwürmern und Tintenfische. Die Angelmethode ist sehr einfach: Ich benötige hier eine kurze und starke Bootsrute, ein 200 Gramm Blei, Wirbel, Welsvorfach und stabile Haken. Meist beißen beim aktiven fischen die Welse sehr vorsichtig. Der Anhieb muss dementsprechend mit einem kräftigen Anhieb quittiert werden.
Wenn ich bei dieser aktiven Methode Welse auf dem Echolot sehe, diese aber nicht vom treibenden Boot aus beißen, ändere ich meine Taktik. Dafür verankere ich mein Boot und versenke an diesen Platz mehrere Steinmontagen und warte passiv auf einen Wallerbiss. Dazu benötige ich ein zweites kleines Schlauchboot, dass nur mich und die Montagen tragen muss.
Die Unterwasser Posen-und Steinmontage Montage für starke Strömung Für stark fließende Gewässer wie den Rhein, reichen Bleigewichte nicht mehr aus. Deshalb benutze ich Steine als Gewichte. Die Montage ist Baugleich wie die normale U-Posenmontage, nur befestige ich an meine Wirbel eine Reißleine (0,40 – 0,50 Millimeter Monofil) an der ich nicht ein Blei, sondern einen Stein, den ich vorher mit einer Wurstkordel verschnürt habe, befestige. Diese Steine findet man schließlich in allen Größen am Ufer eines jeden Flusses. Steine von circa drei bis vier Kilogramm sind ideal und trotzen auch dem Sog vorbeifahrender Schiffe. Wichtig ist natürlich ein Auslegeboot und ein Echolot. Dazu wird die komplette beköderte Montage und Rute mit ins Boot genommen und der Spot angefahren. Mit dem Echolot findet man alle Hot-Spots recht schnell. Ich versuche meinen Köder immer oberhalb der Kante abzulegen, sodass der Köder später verführerisch vor der Kante in der Strömung spielt. Hat man solch eine Stelle gefunden, halte ich das Boot in der Strömung und lasse den Köder ins Wasser. Wenn das beköderte Vorfach komplett im Wasser gestreckt ist, wird der Rollenbügel geöffnet und der Stein über Bord gehoben und schließlich die gesamte Montage zum Grund gelassen. Beim zurückfahren an das Ufer, wird die ablaufende Schnur mit den Fingern gebremst. Die Rute muss möglichst steil aufgestellt werden und die Schnur hin zum Stein auf Spannung gebracht werden, sodass sich die Rutenspitze leicht verneigt. Diese Spannung ist wichtig zur Bissübertragung, Vermeidung von Schnurbögen im Wasser, Kontrolle des Köderspiels und letztendlich für den Selbsthakeffekt des beißenden Wallers. Extra-Tipps
Ich kaufe meine Welsköder wie Tintenfische wenige Tage vor der Angeltour, damit diese einen starken Eigengeruch entwickeln können. Der Geruch ist zwar nach Tagen ekelhaft, bringt aber mehr Fisch.Mit einem kleinen Gummi, zum Beispiel von einen alten Fahrradschlauch, sichere ich meine Köder.
Auf die Schärfe der Haken ist besonders vor dem Angeln zu achten, den nur so kann die Bissausbeute gesteigert werden.
Direkt in Griffweite habe ich immer zwei Handschuhe und eine Zange, damit ich bei einen möglichen Fangerfolg diese sofort zur Hand habe.
Vorsicht, viele Welsbisse sind so brachial, dass schlecht gesicherte Ruten bei einen Biss ins Wasser gezogen werden.
Die Spulenbremse muss schwer abzuziehen sein – nur so hakt sich der Wels selber.