Auf
meinen zahlreichen Outdoor und Angeltouren durch ganz Europa, habe ich die verschiedenen Fressverhalten der Waller beobachtet und mir diese im Laufe der Jahre zunutze gemacht.
Eine Beobachtung war, das Flüsse die ins Mittelmeer münden, riesige Schwärme von Meeräschen den Fluss zum laichen hochziehen.
Diese Flüsse sind zum Beispiel der italienische Po und die Rhone in Südfrankreich um nur mal zwei bekannte Flüsse zu nennen.
Beim Angeln habe ich dann festgestellt das die Meeräsche als Welsköder eine Fangmaschine ist und sofort von den Welsen gefressen wird. Diese Meeräschen sind zwar schwer zu fangen, waren
aber immer in diesen Mittelmeer-Regionen, der beste Köder auf Wels. Andere Fischarten wurden sogar teilweise von den Welsen ignoriert.
Natürlich machte ich mir Gedanken, warum frisst der Wels am liebsten diese blöde Meeräschen und nicht meine Karpfen oder Brassen diese ich sehr leicht mit der Feederrute Vorort fangen
kann. Meeräschen fängt man übrigens nur zufällig, denn diese Meeresfische sind Plantonfresser.
Also muss diese Meeräsche dem Waller besser schmecken?
Nein, der Grund ist ganz einfach zu erklären: Der Wels wählt seine Nahrung Effektiv aus, sprich möglich wenig Energieverbrauch und größte mögliche Nahrungs-- und Kalorienaufnahme. Und
Meeresfischen ist wegen des hohen und besseren Eiweiß und Fettgehalts einfach eine bessre Nahrungsquelle als Süßwasserfische.
Auch für uns Menschen sind Meeresfische die hochwertigere Nahrung als Süßwasserfische.
Auch
in Deutschland fressen die Welse diesen
leckeren Meeresfisch.
Leider bin ich erst letztes Jahr auf die Idee gekommen, Meeresfische auch in unseren heimischen Gewässern als Welsköder aus zu probieren.
Schuld daran das ich nicht vorher auf die Idee kam, war auch das in meiner ländlichen Region kein Supermarkt Tiefgefrorene Meeresfische verkaufte. So mussten meistens tote Odenwald Forellen als
Köder her halten, mit Lockstoff auf gepimpt habe ich auch damit den einen oder anderen Waller gefangen.
Doch seit dem letzten Jahr gibt es bei mir in der Gegend einen neuen Supermarkt, mit einer tollen TK-Fischabteilung: Zwar gibt es dort keine Meeräschen zu kaufen aber Makrelen, Sardinen, Dorado,
Wildlachs...
Natürlich kaufe ich hier den preisgünstigen Fisch, wie die Makrele oder Sardinen, diese übrigens einen sehr hohen Proteingehalt haben.
Die Makrelen sind ca. 30cm lang und sind daher eine optimale Größe als Welsköder. Sardinen kommen gleich mehrere an den Haken.
Bei meinen ersten Test letztes Jahr am Neckar wollte ich natürlich einen Vergleich, also fischte ich immer eine Rute mit Forelle und eine mit Makrele oder Sardinen und wie erwartet kamen die
Bisse ausschließlich auf den Meeresfisch.
Auch dieses Jahr waren die Meeresfische einen Garant für tolle Fangerfolge, wie diesen prachtvollen 173cm großen Rheinwaller den ich mit Makrele als Köder gefangen habe.
Die Montage:
Damit die Köderfische leicht auftreiben benutze ich Auftriebskörper, je nach Ködergewicht und Strömungsdruck zwischen 15gr-20gr.
Bei stehenden Gewässern langt meist ein Auftrieb von 15gr.
Denn ich lasse die Köder nur halb auftreiben, damit biete ich meine Köder natürlicher an. Zudem sucht der Wels den Gewässergrund ab und nicht das Mittelwasser, deswegen benutze ich
diese kleinen Auftriebskörper.
Die Montage ist sehr einfach. Sie besteht aus 150cm langes Vorfachmaterial, einen zwei Hakensystem Haken, schlanken Auftriebskörpern, Reißleine,Wirbel und einen 250Gram Blei als Gewicht, das den
auftreibenden Köder vom Grund her fixiert.
Die Reißleinen am Blei ist dazu gedacht das bei einen möglichen Hänger nur das Blei ab reißt und nicht die gesamte teurere Montage. Das Blei wird über einen No-Knot mit der Hauptschnur
verbunden. So erhalte ich kein Tragkraftverlust.
Als Vorfachmaterial benutze ich 1,2mm
Monovorfach dieses hat mehrere Vorteile:
1:
Es ist steifer als Dynema und verwickelt sich deswegen beim werfen nicht!
2: Abriebfester als Dynemavorfach.
3: Bei klaren Gewässern ist das Mono fast unsichtbar und man bekommt mehr Welsbisse.
4: Mono ist billiger als anderes Welsvorfach-Material.
Hakensystem und Anköderung der Makrelen/Sardinen:
Etwa 15-20cm vor dem Auftriebskörper befindet sich mein zwei Haken System dieses aus einen kleinen Drilling und einen Einzelhaken besteht.
Bei der Makrele steche ich den Einzelhaken durch den Unterkiefer und der Schnauze des Fisches und sichere dieses mit einen Stück Gummi, so hält der Fisch sehr gut am Haken und hält
einem kraftvollen Auswurf stand.
Der Drilling verstecke ich im Bauch der Makrele, so schöpft der Waller kein Verdacht und ich kann auch vorsichtige Welse fangen.
Dasselbe Hakensystem nehme ich auch für kleinere Sardinen, einfach an jeden Drillingshaken eine Sardine im Kopf durchstechen, am Einzelhaken ködere ich zwei an.
Die Köder halten Maximum zwei auswürfe Stand, deshalb sollten nicht geübte Angler das auswerfen erstmals ohne Köder trainieren, so das dann der Köderauswurf am besten beim erstem mal
sitzt.